Lorenzenzimmern

Lorenzenzimmern

Die Laurentiuskirche

in Lorenzenzimmern

Auf einem Hügel im Gewann Kirchbühl steht inmitten des Dorfs die um das Jahr 1839 erbaute Laurentiuskirche. Eine um vieles kleinere Vorgängerkirche, die, wie unsichere Quellen aussagen, um 1410 erbaut worden war, musste damals für den Kirchenneubau an gleicher Stelle weichen. Diese Vorgängerkirche war dunkel, baufällig und um Vieles kleiner gewesen. Unter der Empore konnte damals ein Mann mittlerer Größe nicht einmal stehen.

Am 15.3.1839 wurde mit dem Abbrechen der alten Kirche begonnen. Am 17.5.1839 wurde der Grundstein der neuen Kirche gelegt.

Am 10. November 1840 fand ihre feierliche Einweihung statt.

Hatte der ortsansässige Bauer Johann Michael Däuber noch für die alte Kirche 1823 für 99 Gulden eine Orgel gestiftet, so konnte diese doch wegen ihres schlechten Zustands nicht für die neue Kirche verwendet werden.

Am 24.3.1840 wurde die neue Orgel geliefert und    
dann eingebaut.

Diesmal war die Finanzierung Sache der        
Kirchengemeinde und doch taten sich vier Bürger
mit Spenden für das Instrument besonders
hervor. Im ersten Weltkrieg mussten ihre
Zinnprospektpfeifen zur Sicherstellung des
Kriegsbedarfs abgeliefert werden, die durch
Zinkpfeifen ersetzt wurden. 1954 bekam die Orgel ein elektrisches Gebläse. Das ursprünglich nur eine Oktav umfassende Pedal wurde erweitert.

Die Glocken an der neuen Kirche stammten aus den Jahren 1681 (große Glocke, 1660 (mittlere Glocke) und 1865 (kleine Glocke).

Im ersten Weltkrieg mussten die mittlere und die kleine Glocke zum Umguss für die Waffenindustrie abgegeben werden. Am 1. Juli 1917 wurden die beiden Glocken feierlich im Gottesdienst verabschiedet und kamen nie mehr zurück.

Durch viele Opfer der Gemeinde und auch durch die Mithilfe nach Amerika ausgewanderter Zimmerner konnten am 9.9.1923 zwei neue Glocken eingeweiht werden.

 

Im 2. Weltkrieg musste erneut  die mittlere Glocke abgeliefert werden.

Die große Glocke und die kleine Glocke

     von 1681                   von 1923   

laden seitdem die Menschen zu Gottesdienst und Gebet ein.

 

Wie freute sich die kleine Gemeinde, als im Jahr 1990 zwei neu gegossene Glocken das Geläute ergänzen sollten. Am 27. Oktober um 13.30 Uhr wurden sie feierlich vom Ortseingang aus der Richtung Großaltdorf in Empfang genommen und am 11.November mit dem Gottesdienst ihrer Bestimmung übergeben.

 

 

 

 

 

Wer heute die Kirche in Lorenzenzimmern betritt, findet ein schlichtes Gotteshaus vor, das von einer historischen Vorgängerin nichts ahnen lässt.

 

In den Ortsakten finden sich keine Hinweise auf besondere Kirchengegenstände.

 

 

Nur die Oberamtsbeschreibung von 1847 erwähnt, dass in der Sakristei ein Altar stehe. Es handelt sich um den St. Laurentiusaltar. Vermutlich wurde er wegen der gewandelten Einstellung zu Heiligenbildern 1891 von der Kirchengemeinde um 25 Gulden an das Königreich Württemberg verkauft und steht inzwischen als Leihgabe im Keckenburgmuseum in Schwäbisch Hall. Es ist ein spätgotischer Altarschrein mit den Heiligen Laurentius, dem Namensgeber von Dorf und Kirche, Veit und Wolfgang.    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Bericht, zusammengestellt im Jahr 2014 von Hans-Gerhard Hammer wurde 1982 von Reinhard Lipp, ehemals Bewohner des Lorenzenzimmerner Pfarrhauses verfasst und greift darüber hinaus auf Angaben von Hans Ebert aus dem Buch „Großaltdorf“ Bd.2 zurück.

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